In Episode 132 des Smart Innovation Podcast spricht Dr. Klaus Reichert mit Carolin Ackermann, Co-Founderin von Seawater Cubes, einem Aquakultur Startup aus dem Saarland, das neue Maßstäbe für die nachhaltige Fischzucht setzt. Im Zentrum steht ein standardisiertes Kreislaufsystem zur regionalen Lebensmittelproduktion – verpackt in recycelte Schiffscontainer.
Das tragfähige Geschäftsmodell verbindet moderne grüne Technologie, digitale Steuerungssysteme und ein genossenschaftliches Vertriebskonzept. Die Containeranlagen ermöglichen die ressourceneffiziente Zucht von Meeresfischen auf landwirtschaftlichen Betrieben – unabhängig von natürlichen Gewässern. Dieses Vorgehen ist eine Antwort auf Überfischung der Meere, geänderte Umweltbedingungen, dem Wunsch nach regionalen Produkten und einer Weiterentwicklung der Landwirtschaft.
Das Vorgehen des jungen Unternehmens ist auch ein gutes Beispiel für eine gemeinschaftliche Entwicklung im Sinne der Virtuelle OEM – unserem Projekt im Netzwerk Transformotive.
Diese Episode ergänzt das in Episode 124 geführte Gespräch mit Carl Niehues, der als Agrarunternehmer und Genossenschaftler eine Seawater Cube Anlage mit seiner Familie betreibt.
Inhaltsverzeichnis
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Beobachtungen & Erkenntnisse
Einführung: Innovation trifft Nachhaltigkeit
Wie lässt sich der steigende Bedarf an tierischem Eiweiß decken, ohne dabei Meere weiter zu überfischen, lange Transportwege in Kauf zu nehmen oder das Klima zusätzlich zu belasten? Die Antwort darauf könnte in einem Container liegen – oder besser gesagt in vier recycelten Schiffscontainern, die gemeinsam einen Hightech-Zuchtwürfel bilden: den Seawater Cube.
Im Gespräch mit Carolin Ackermann, Mitgründerin des Aquakultur Start-ups Seawater Cubes, wird deutlich: Hier trifft grüne Technologie auf unternehmerische Verantwortung, Technologietransfer aus der Hochschule auf tragfähiges Geschäftsmodell, und Female Leadership auf zukunftsfähige Landwirtschaft.
Zusammenfassung: Von der Idee zur dezentralen Fischzuchtlösung
Seawater Cubes entwickelt standardisierte, kompakte Aquakultur-Anlagen für die nachhaltige Fischzucht im Binnenland. Die Systeme basieren auf dem Prinzip der Kreislaufwirtschaft in der Aquakultur, recyceln zu 99% ihr Wasser und ermöglichen die kontrollierte Aufzucht von Meeresfischen auf dem Land – unabhängig von natürlichen Gewässern.
Was als Forschungsprojekt an der htw saar, der Hochschule für
Technik und Wirtschaft des Saarlandes begann, wurde durch gezielten Technologietransfer und kluge Förderprogramme wie EXIST zu einem eigenständigen Unternehmen mit einem ambitionierten Ziel: Die regionale Nahrungsmittelproduktion revolutionieren – im Einklang mit Klima, Ressourcen und Marktbedürfnissen.
Das Besondere: Das Start-up liefert nicht nur die Technik, sondern begleitet Landwirtinnen und Landwirte von der Planung über die Finanzierung bis zur Vermarktung. Dazu gehört auch die Genossenschaft „Die Geflossenschaft“, die gemeinsam mit Fischproduzenten den Vertrieb, das Marketing und die Markenbildung übernimmt. So entsteht ein ganzheitliches, tragfähiges Geschäftsmodell, das Wertschöpfung zurück in die Regionen bringt.
Fazit: Ein Startup, das mehr liefert als Technologie
Seawater Cubes ist weit mehr als ein Technologieanbieter. Es ist ein Beispiel dafür, wie Innovation in der Lebensmittelindustrie heute aussehen kann: integriert, durchdacht, nachhaltig.
Die Gründer:innen zeigen, dass Female Leadership Start-ups im Deep-Tech-Bereich erfolgreich sein können – wenn sie es schaffen, ökonomische, ökologische und soziale Aspekte zu verbinden. Mit einem klaren Fokus auf regionale Versorgung, ressourcenschonende Produktion und Zusammenarbeit auf Augenhöhe entsteht ein Modell, das Schule machen könnte – nicht nur in Deutschland, sondern europaweit.
In einer Zeit, in der wir Ernährung neu denken müssen, bietet Seawater Cubes einen realistischen, skalierbaren und inspirierenden Lösungsansatz.
Aquakultur Anlage von Seawater Cubes im Video
Links
- Seawater Cubes GmbH & Youtube
- Smart Innovation Podcast Episode 124 mit Carl Niehues
- Die Geflossenschaft
- Projekt Virtuelle OEM des Netzwerk Transformotive
Transkript
Das Transkript folgt.

