Daniel Gaspers
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Möbel Upcycling Unikate & individuelle Serie – Entwurf, Herstellung & Vertrieb mit Daniel Gaspers

Im Smart Innovation Podcast unterhalte ich mich in der 71. mit Schreinermeister und Möbeldesigner Daniel Gaspers aus Heidelberg. Besonders beeindruckt haben mich zwei Dinge an seiner Arbeit: er schafft Unikate und achtet dabei auf Nachhaltigkeit und Upcycling. Und er hat die komplette Kette in eigener Regie: vom der Möbel, über die eigene Werkstatt und den eigenen Laden mit Galerie kann Daniel Gaspers seine Vorstellungen realisieren. Seine Möbel sind Unikate, auch seine Möbelserien sind individualisiert. Im Umgang mit Materialien ist ihm Nachhaltigkeit und Upcycling wichtig, aber auch handwerkliche .

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Podcast Transkript

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Daniel Gaspers: Also mein modularstes System, was ich habe, das ist das Systemmöbel Block 45, kurz BLK45. Das war überhaupt nicht geplant, ich wollte da ein Einzelstück, also ein Unikat bauen, hatte eine Idee für eine Grifflösungen also. Und in meinem Kopf ist das einfach entstanden und ich konnte nicht mehr aufhören und dann ging das zwei Wochen, bis es fertig war und hat sich immer weiterentwickelt. Das ist zum einen so entstanden, dass ich noch diese Systemmöbel hatte, aber die individualisierbaren Möbel an sich sind entstanden dadurch, dass viele Kunden mich gefragt haben nach anderen Farben meiner Unikate. Und weil das eben nicht möglich war, habe ich überlegt, hier einfach so ein paar Möbel dazu haben, wo der Kunde eben selbst entscheidet. Weil, es gibt immer Liebhaber der Unikate, aber es ist halt schneller was ausgesucht. Und ich hatte auch Design-Ideen dafür, die ich mal ausprobieren wollte und so sind die Serien entstanden. Zum Teil auch aus, also eine kleine Serie ist auch aus einem Unikate entstanden, weil es eben sich so gut verkauft hat und dann habe ich das den Entwurf versucht nachzubauen einfach.

Intro

Klaus Reichert: Innovation weiterdenken und Zukunft einfach machen. Hallo! Klaus Reichert hier! Ich bin unabhängiger Unternehmensberater und für Innovation und Business Design. Ich begleite engagierte Unternehmer: innen und Führungskräfte sowie ihre Teams mit Smart Innovation auf dem Weg von der Vision zu enkeltauglichen Leistungen. Meine Mission ist es, Unternehmen und seine Menschen kreativer und innovativer zu machen. Ich arbeite remote von Baden-Württemberg aus. Im Smart Innovation Podcast spreche ich mit engagierten und kreativen Menschen über Innovationen, über , Unternehmertum und Verantwortung, gerade im Kontext des Klimawandels. Zuhörer können bei den Liveaufnahmen mitmachen und Fragen stellen, so wird Innovation lebendig und leicht umsetzbar. Die Live-Aufnahmen sind mittwochs, Episoden erscheinen montags. Den Link zu Terminen, Newsletter und dem Transkript finden Sie in den Shownotes. Bleiben Sie auf dem Laufenden und folgen Sie der Show, wo immer Sie Ihre Podcasts hören oder auf klausreichert.de/linkedin. Und denken Sie daran, es gibt kein Ende von Innovation, nur Starts.

Einführung

Klaus Reichert: Mein Gesprächspartner ist Daniel Gaspers, er ist Designer und Möbelschreiner in Heidelberg mit eigenen Produkten, die er in seinem eigenen Laden verkauft. Wir unterhalten uns über seine Kombination aus individuellem Design, dem Entwurf von sowohl Unikaten als auch individualisierten Möbelserien, der eigenen Werkstatt und dem Vertrieb im eigenen Laden. Wichtige Themen sind dann außerdem der korrekte Umgang mit dem Material, Upcycling, Nachhaltigkeit und natürlich handwerkliche Qualität. Hallo Daniel, schön, dass du heute mit dabei bist.

Daniel Gaspers: Hallo.

Klaus Reichert: Daniel, wir haben es ja grade schon angesprochen, du bist in Heidelberg. Eine sehr lebendige Stadt, da passiert sehr viel, eine sehr junge Stadt. Kommst du aus Heidelberg, kennst du Heidelberg sehr gut?

Daniel Gaspers: Ich kenne Heidelberg sehr gut, ich wohne seit 2000 in Heidelberg. Aber aufgewachsen bin ich im Kraichgau-Tal, also nicht weit weg.

Klaus Reichert: Was ist für dich deine primäre Bezeichnung, wenn du dich mal zu vorstellst zum Beispiel bei einer Party?

Daniel Gaspers: Grundsätzlich bin ich mal ein Schreiner, Schreinermeister. Designer bin ich zwar als Meister natürlich, Gestalter im Handwerk nennt man das dann wohl eher, aber ich sehe mich auf jeden Fall eher als Designer und auch Künstler, manchmal also. Ist schwer zu erklären.

Klaus Reichert: Ja, lass uns da langsam einfach mal drauf zukommen, aber vielleicht sollten wir kurz erklären, wovon wir jetzt eigentlich sprechen. Also du sagst, ich bin Schreinermeister. Das freut mich persönlich sehr, weil, ich habe es auch ganz gerne, wenn es erst mal so ein bisschen einfach ist, ja, der Einstieg, das wird dann am Ende ja sowieso noch komplex genug. Du hast eine eigene Werkstatt.

Daniel Gaspers: Ja, eine eigene Werkstatt in Kirchheim, aber ich bin allein, ich hab keine Angestellten.

Klaus Reichert: Ja, aber da baust du richtig hands on um zum Beispiel deine Möbelentwürfe?

Entwicklung

Daniel Gaspers: Ja, so wie ich es auch gelernt habe in der Werkstatt von meinem Meister. Meinem Meister damals, der auch noch traditionell gefertigt hat, ohne CNC und ohne groß viel Technik. Habe ich ja auch meine Werkstatt aufgebaut, in der gleichen Art. Also das Wichtigste zum Möbelbau, ist alles da, aber man macht noch sehr viel mit den Händen.

Klaus Reichert: Du weißt, wie es geht und du kannst es auch tatsächlich umsetzen, du hast eine Idee zum Beispiel, du kannst dann auch in die Werkstatt gehen, kannst sagen, da mache ich jetzt was draus.

Daniel Gaspers: Richtig, relativ schnell, ja, umgesetzt.

Klaus Reichert: Das ja ein Teil schon mal von dat Janze, um etwas Neues in die Welt zu bringen, ja, also tatsächlich ist auch zu können oder hinzubekommen. Jetzt könnte man sagen, okay, da kommt ja noch was dazu, vielleicht brauche ich vorne dran noch eine gewisse, ja, Interesse, eine Kreativität, die Möglichkeit, vielleicht auch mit dem Design oder mit der Gestaltung eben zu arbeiten, das ist ja auch wichtiger Beruf. Und hinten dran natürlich auch die Fähigkeit, das dann an den Mann oder an die Frau zu bekommen. Ja, wenn du es einfach nur in der Werkstatt hast und es kommt immer mehr dazu, dann kannst du dich irgendwann nicht mehr bewegen. Das fand ich jetzt bei dir ziemlich spannend, du hast nämlich die, wenn ich so will, diesen Teil vorne dran, vor der Fertigung, diese Fertigung und auch hinten dran den Vertrieb tatsächlich, bietest du an. Wie kam das zum Beispiel, dass du auch deinen eigenen Laden hast?

Daniel Gaspers: Meinen eigenen Laden, ich habe schon relativ früh angefangen, für mich selbst Möbel zu bauen und dann auch für meine Frau und mich, nachdem wir dann zusammen gezogen sind. Und es wurde eben immer mehr über die Jahre, aber ich konnte irgendwie nicht aufhören, es hat so Spaß gemacht, aber es war für die privaten Zwecke. Und meine Frau meinte irgendwann, das kein Platz mehr ist und ich sollte lieber mal aufhören, Möbel zu bauen, weil, wir brauchen nichts mehr. Und dann hat sie aus Spaß gesagt, ja, dann mach doch einen Laden auf, du hast doch so schöne Sachen da noch. Und ja, dann habe ich mal geguckt und habe spontan quasi auch was gefunden, den Laden, den ich jetzt noch habe. Es ging alles relativ schnell. Ja, so kam das mit dem Laden zumindest.

Klaus Reichert: Beschreib mal kurz bitte deinen Laden, der ist ja sehr besonders, finde ich.

Daniel Gaspers: Das sind gar nicht viele Quadratmeter, 40 Quadratmeter groß. Eine relativ ruhige Gegend in der Weststadt Heidelberg. Ist schon immer ein Laden, schon sehr lange, also schon viel Tradition, glaube ich. War sehr runtergekommen und hat sehr viel Liebe noch gebraucht, wieder so auszusehen, wie er mal war. Das habe ich auch einigermaßen hinbekommen, glaube ich. Und, ja, momentan platzt er aus allen Nähten, weil ich trotzdem immer zu schnell Möbel produziere, sage ich mal. Ich könnte noch mehr bauen, aber ich hätte gern einen größeren Laden, aber in Heidelberg ist alles nicht so einfach, leider. Weil die Miete ist so noch grade tragbar, aber mehr ist schwierig.

Klaus Reichert: Aber grade für Möbel ist es ja sehr sinnvoll und notwendig, eine Art Schauraum zu haben, die Möglichkeit, das zu präsentieren, mit dann Interessenten, Kund*innen zusammenzukommen, um dann auch die Wünsche der Menschen dann quasi zu erfahren und damit was zu arbeiten.

Daniel Gaspers: Ja, das habe ich auch erlebt. Ich habe mir schon, bevor ich den Laden hatte, immer gewünscht, mehr kleinere Möbel zu bauen, nicht nur die großen Einbauschränke und was man als klassischer Schreiner macht. Und durch den Laden habe ich natürlich meine eigenen Möbel verkauft, aber auch Aufträge bekommen von diesen Möbeln, für den Kunden speziell angefertigte Sideboards und auch Couchtische mal, weil mir das unheimlich Spaß macht, diese kleinere Möbel zu gestalten.

Klaus Reichert: Da müssen wir auch mal drauf zu sprechen kommen, auf deine Möbel. Weil, du machst ja auf der einen Seite in gewisser Weise Unikate, immer wieder was Neues, was anderes, was aber auf der anderen Seite Systeme, die man wieder personalisieren kann. Lass uns doch mal über die Unikate sprechen. Du hast viele Ideen, ist ganz klar, dass dann viele einzelne Unikate bei rauskommen. Was bringt dich dazu, zum Beispiel dann so ein Möbel zu entwerfen und zu bauen?

Motivation

Daniel Gaspers: Mir fiel es immer schon ganz leicht, Möbel zu bauen, zu gestalten im einfachen Design. Es ist dann so passiert, schon in der Ausbildung, dass ich Dinge gefunden habe, die mich irgendwie angesprochen haben, ich aber nicht wusste, warum. Und auch mein Meister hat mir immer Sachen überlassen, so Materialien von Aufträgen, gesagt, hier, das kannst du haben so, mach was draus, was du möchtest. Und so habe ich eben angefangen, aus den Dingen, die da sind, etwas zu entwerfen, was dann auf eine Weise das Material bestimmt hat, wie es sein kann. Die Größe war eingeschränkt, dann gab es vielleicht ein Gestell, musste man versuchen, das zusammenzubringen und so entstehen eben diese Unikate. Damit habe ich auch den Laden begonnen eigentlich, mit diesen Einzelstücken, die, ja, jedes Mal anders aussehen und was anderes erzählen auch.

Klaus Reichert: In den Shownotes wird es dann einen Link geben, wo man sich das dann auch anschauen kann. Wenn du jetzt mal ein Stück herausgreifst, dass dir sehr gut gefällt und es beschreiben müsstest, wie würdest du es beschreiben? Was wäre so ein Lieblingsteil von dir, was du in der Vergangenheit gemacht hast oder vielleicht aktuell hast? Wie sieht das aus, was ist da das Besondere dann dran?

Daniel Gaspers: Aktuell habe ich eins, was mir sehr gut gefällt, das habe ich für eine Ausstellung entworfen Anfang des Jahres. Und da habe ich probiert, nochmal wirklich ausschließlich Material zu benutzen, was nicht mehr brauchbar erscheint auf den ersten Blick. Weil oft ist es so, dass ich kombiniere zwischen Dingen vom Recyclinghof, die ich finde auf der Straße auch manchmal und eben Platten und Abschnitten aus der Werkstatt von meinen Schreineraufträgen, was ja eigentlich, ja, relativ einfach ist, sage ich mal, weil die Plattenmaterialien ja schon einfacher zu bearbeiten sind. Aber ich habe ein Stück wirklich aus komplett around mit einem alten Tischgestell umgebaut, dann die Platten für den Korpus aus Regalböden, die Fronten mit einem Stoff bezogen von einem 50er-Jahre-Sessel, der kaputt war und wirklich versucht, verschiedene Materialien zu mischen. Und das ist sehr schön geworden, hat sehr großen Spaß gemacht, aber, ja, die Herausforderung war größer, sage ich mal. Das gefällt mir sehr gut an dem Stück.

Klaus Reichert: Also du machst es dir erst mal nicht einfach, sonst könntest du ja einfach die frischen neuen Platten irgendwie zusammenkloppen. Gleichzeitig greifst du Materialen auf, die du findest, also so ein bisschen der Zufall gehört da mit dazu und bringst die ganz neu zusammen.

Daniel Gaspers: Ja.

Klaus Reichert: Diese alten Sachen, wohl liegt da jetzt der Reiz für dich drin? Ist es, weil es schon eine Geschichte hat oder ist es so ein Gegeneinanderstellen von Neu und Alt dann vielleicht auch mal?

Daniel Gaspers: Zu Beginn war es noch so, dass der Reiz darin lag, dass die Materialien sehr hochwertig waren, meistens Massivholz oder auch Tischlerplatten zum Teil. Auch massivere Schubkästen, die wirklich im Müll gelandet sind. Aber wenn ich sie neu bestelle, sehr viel Geld kosten und eben ich schon gar nicht mehr im normalen Verkauf als Schreiner, sage ich mal, die sehr hochpreisig werden würden, die Möbel, das es die Meisten sich gar nicht leisten würden. Und ich eben so auch sehr hochwertige Materialien weiter verwenden kann und ich mich da auch sehr drüber geärgert habe, in dem Sinne, dass die auf dem Müll landen, aber auf der anderen Seite ich so viel Geld dafür zahlen soll, wenn ich sie neu kaufe. Das war schon so eine relativ große Motivation. Und auch eben Metallgestelle, auch Stahlgestelle, wo auch einfach eine Menge Geld kosten, wenn ich die anfertigen lassen würde. Und so habe ich dann die Motivation gehabt, daraus eben das Neues erschaffen.

Klaus Reichert: Und diese vielen unterschiedlichen Materialien, die auch gar nicht in so einem Zusammenhang vorher zusammen waren, eben dann komplett neu.

Daniel Gaspers: Ja. Und auch das Spannende daran, dass ich oft gar nicht so genau weiß, ich denke schon an eine bestimmte Form, aber im Laufe ergibt sich sehr viel anderes und auch, es passieren auch Fehler, die eben was viel Besseres erschaffen. Und so ist es ein bisschen so, wie so eine Kommunikation zwischen den Materialien, die dann mir sagen, wie es aussehen soll. Ich kann dann eigentlich nur alles zusammenfügen am Ende und wunder mich auch manchmal, was da denn da vor mir steht und freue mich dann darüber, weil es eigentlich, vorher wusste ich gar nicht, dass es so aussehen wird, es ist sehr spannend.

Klaus Reichert: Also du lässt sich dann auf den Prozess ein.

Daniel Gaspers: Ja.

Klaus Reichert: Du hast grade gesagt, Fehler, in Anführungszeichen ja auch, hast du da vielleicht ein Beispiel?

Daniel Gaspers: Fehler, manchmal sind es einfach nur Maße, das ich an ein bestimmtes Maß denke. Und dann reicht es nicht und dann wird es eben kleiner und dadurch entsteht auch eine andere Proportion zum Beispiel. Oder, die Materialen können auch unterschiedlich dick sein und ich muss sie irgendwie zusammenbringen und dann entstehen neue Konstruktionsideen. Oder, ja, die Fehler während dem Prozess, die Veränderungen einfach, die durch diese Fehler, also Fehler wäre jetzt irgendwie falsch gesagt, es passieren eigentlich keine groben Fehler, sondern eher Veränderungen, die dann spontan gelöst werden müssen. Also es gibt auch oft keine große Vorplanung. Eine Zeichnung ist da eine ganz schnelle Handskizze, während dem ich schon die Maschine laufen habe und dann geht es auch schon los, so ist der Ablauf.

Klaus Reichert: Das wäre ja gar nicht möglich, wenn du jetzt nicht die eigene Werkstatt mit den Maschinen hättest?

Daniel Gaspers: Ja, genau, das geht nur so.

Klaus Reichert: Bei diesem Vorgehen entstehen Möbelunikate. Gut, du hast dann zum Beispiel gesagt, du machst dann auch so Tische oder so Dinge dazu, das heißt, es wird immer wieder auch Tische natürlich geben, die für sich aber jeweils ein Unikat sind. Auf der anderen Seite machst du aber auch Möbelsysteme. Das fand ich schön, wie das auch proportioniert ist, diese Schränke, mir fällt grad kein besseres Wort dafür ein, dass quasi eine Art Neubau ist und auch modular dann funktioniert, aber trotzdem eben sehr viele Individualisierungsmöglichkeiten auch wieder mit dem Alten haben. Wie kamst du denn da drauf, sowas zu machen, überhaupt das Modulare, das System zu haben?

Daniel Gaspers: Also mein modularstes System, was ich habe, das ist das Systemmöbel Block 45, kurz BLK45. Das war überhaupt nicht geplant, ich wollte da ein Einzelstück, also ein Unikat bauen, hatte eine Idee für eine Grifflösungen also. Und in meinem Kopf ist das einfach entstanden und ich konnte nicht mehr aufhören und dann ging das zwei Wochen, bis es fertig war und hat sich immer weiterentwickelt. Das ist zum einen so entstanden, dass ich noch diese Systemmöbel hatte, aber die individualisierbaren Möbel an sich sind entstanden dadurch, dass viele Kunden mich gefragt haben nach anderen Farben meiner Unikate. Und weil das eben nicht möglich war, habe ich überlegt, hier einfach so ein paar Möbel dazu haben, wo der Kunde eben selbst entscheidet. Weil, es gibt immer Liebhaber der Unikate, aber es ist halt schneller was ausgesucht. Und ich hatte auch Design-Ideen dafür, die ich mal ausprobieren wollte und so sind die Serien entstanden. Zum Teil auch aus, also eine kleine Serie ist auch aus einem Unikate entstanden, weil es eben sich so gut verkauft hat und dann habe ich das den Entwurf versucht nachzubauen einfach.

Klaus Reichert: Das heißt, du hast experimentiert, du hattest eine schöne Idee, du hast das erarbeitet. Da gab es sicher auch einige Veränderungen auf dem Weg dieser Erarbeitung. Also das heißt, die Idee hat sich natürlich verändert auf dem Weg zum fertigen Produkt und dann gemerkt, dass es gut ankommt und darauf aufbauend dann eben sozusagen das System dann eingeführt.

Daniel Gaspers: Richtig, ja und erweitert. Weil, sobald man merkt, dass die Kunden es gerne haben, ist man auch motiviert, sich dann nochmal weiterzuentwickeln, dass es dann aus einem Möbel, aus einem Highboard zum Beispiel, noch ein Siedeboard dazu kommt. Das Sideboard gibt es dann in groß und in klein. Und das ist dann so, motiviert mich auch, das dann weiterzuführen, das macht dann auch wieder Spaß. Sind ja im Prinzip alles Prototypen eigentlich, weil, ich habe ja jetzt nur einmal eins gebaut und es war fertig.

Klaus Reichert: Man muss ja auch dazu sagen, du baust da natürlich nicht Tausende am Ende davon, das ist ja auch klar. Aber trotzdem, du hast eben das sozusagen so rationalisiert dann auch und eben, wie du grade schon sagst, eine Produktfamilie dann auch entwickelt mit, ja, verschiedenen Dingen, die man dann aber auch zusammenstellen kann. Das heißt, es ist ja nicht dasselbe Möbel, das ich da dann viermal kaufe, sondern es sind vier verschiedene, die dann sich sehr ähnlich sehen, die zusammenpassen, die man dann eben trotzdem auf stellen kann und trotzdem sehr individuell ist, obwohl man jetzt diese Serie hat.

Daniel Gaspers: Ja.

Klaus Reichert: Ich fand das wirklich beeindruckend, vor allem auch dieses, ich weiß nicht, ob du das kennst, also mich hat, aus dem Studium immer noch dieses Haus von Mario Botta, so beeindruckt, dass einfach aus Sichtbeton gemacht worden ist und nach vorn als Fassade ein großes Loch hatte, ja, einfach ein kreisrundes Loch. Und das hat mich bei deinem Möbeln auch gefreut, im Prinzip diese große kreisrunde Fläche, zwei Halbkreise nebeneinander, die dann sehr individualisiert werden können.

Daniel Gaspers: Ja, da ist die Inspiration ganz eindeutig, die hatte ich schon in der Ausbildung. Das sind japanische Hochzeitsschränke, die haben eine Metallbeschlag in Kreisform, mit Griffen dran und sind quadratisch. Und die Form hat mich immer inspiriert, also ich mochte diese Form immer sehr gerne und habe versucht, das umzusetzen, das eben der Kreis auch der Griff ist, so ist das entstanden.

Klaus Reichert: Und da trifft sich ja eben dieses, ich sage mal, Systemhafte mit der Individualisierung und es wird eindeutig kann es ganz, ganz toll inszeniert, dieses Individuelle eben in der Scheibe dann. Also vielleicht alle, die zuhören, die müssen jetzt unbedingt auf den Link klicken und mal gucken, wie das ausschaut, weil es dann einfach leichter verständliches ist, wovon wir jetzt grade auch sprechen. Das heißt aber auch, dass du mit deinen Kunden und Kundinnen schon auch in engem Kontakt bist, wenn es um Möbel und neue Möbel oder auch Weiterentwicklungen geht. Hörst du da auf sie, fragst du sie aktiv?

Daniel Gaspers: Ich hör manchmal darauf, aber die Erfahrungen, die ich damit gemacht habe, ist eher nicht so gut. Weil immer, wenn ich dann zu sehr mich danach gerichtet habe, was die Meisten gesagt haben, kam nicht so viel bei raus und wenn ich mich davon gelöst habe, kam viel mehr dabei raus. Also dann kam viel mehr Zuspruch, dass ich mich davon befreit habe. Wie zum Beispiel ganz viele gefragt haben nach Nachttischen, warum habe ich keine Nachttische oder halt Betttische im Laden? Dann habe ich ganz viele gebaut und dann wollte keiner mehr einen haben. Aber wenn ich dann einfach was anfertige, was mir grade im Kopf schwebt, dann ist die Nachfrage viel größer danach.

Klaus Reichert: Wärst du jetzt dann selber drauf gekommen, auf das Thema Nachttische, dass du es vielleicht freier gestaltet hättest oder warst du vielleicht schon so eingeschränkt durch die Vorgaben, durch die Wünsche oder hast du dich dadurch eingeschränkt gefühlt?

Daniel Gaspers: Nein, eigentlich nicht. Ich habe einen schönen Wurf draus gemacht, den habe ich jetzt immer noch im Laden. Es hat sich jetzt zwar noch nicht so viel verkauft, aber der Entwurf, den finde ich großartig und der wird bestimmt irgendwann, ja, mehr Abnehmer finden. Also an sich ist da draus auch was entstanden, was ich eigentlich gerne mag.

Klaus Reichert: Das heißt, mit der Zeit lernst du dann schon, deine ganzen Möbelstücke auch schätzen und lieben?

Daniel Gaspers: Auf jeden Fall, ja. Es ist oft so, die stehen ja teilweise lang immer alle im Laden rum, also bis sie gekauft werden, vor allem die Unikate und die anderen sind einfach nur Aussteller, die sind dann eigentlich immer da. Aber die Unikate, die stehen da manchmal schon zwei Jahre dann, bis derjenige kommt, dem dieses Möbel sehr gefällt. Weil die sehr speziell sind, das ist so, die kommen mir manchmal vor wie so ein guter Rotwein, der einfach erst mal noch ein bisschen lagern sollte und dann wird er halt aufgemacht beziehungsweise die Möbel werden dann entdeckt und gekauft sofort. Und derjenige freut sich dann so sehr darüber, dass es dann, ja, ein großes Ereignis gibt. Jetzt habe ich langsam die Meisten verkauft, jetzt ist es wirklich leer geworden, grade jetzt habe ich wieder Platz für Neues.

Klaus Reichert: Das heißt also, für dich gibt es den perfekten Kunden für das perfekte Unikat? Also gibt es da den perfekten Match zwischen Unikat und dann Kunden oder Kundin?

Daniel Gaspers: Ja, inzwischen schon, ja, weil ich eben durch die individualisierbaren Möbel nicht mehr eingeschränkt bin mit den Unikaten. Bevor ich diese Möbel hatte, wo der Kunde sich selbst entscheiden kann, welche Farben er gern möchte, habe ich schon versucht, die Möbel so zu gestalten, dass sie jetzt auch anderen, mehreren gefallen können. Das heißt, nicht die Farben oder die Optik so auffällig, wie ich es mir grade in dem Moment gefallen hätte. Dann waren öfter auch nochmal weiße Möbel dabei oder auch einfachere Formen. Und jetzt ist es so, dass die Unikate wirklich absolut speziell sind und deswegen auch immer ein, ja, spezieller Kunde da so kommt, um die dann zu kaufen.

Klaus Reichert: Habe ich das jetzt grad richtig verstanden, sobald du im Grunde von dir, von deinem Antrieb abgewichen bist, wurde es nicht so gut? Oder sobald du dem gefolgt bist, was in dir drin war, wurde es viel besser und kam auch besser an, so rum, anders formuliert.

Daniel Gaspers: Ja. Also es ist unterschiedlich, ich weiß sehr genau, was ich machen muss, damit ich von vielen Kunden den Geschmack treffe, von vielen, es ist relativ einfach. Aber im Laden ist es, da mache ich einfach, was mir im Kopf drin ist. Deswegen es ist schwer zu sagen, was besser und was jetzt, Geschmack ist ja extrem unterschiedlich. Also mir gefallen die Unikate sehr gut. Aber es sind mehr Kunstwerke, es ist mehr, wie wenn ein Maler ein Bild malt. Und dann kann auch keiner sagen, ja, machen Sie doch mal bitte in blau. Es ist, so sind meine Unikate, sind für mich kleine Kunstwerke.

Klaus Reichert: Was ich aber verstehe, du hast grade davon gesprochen, dass du deine Unikate auch als Kunstwerk siehst und dass das natürlich bedeutet, dass du entscheidest zum Beispiel, welche Farbe etwas hat oder welche Materialität damit dabei ist. Das ist natürlich ganz was anderes, wie jetzt, wenn eine Kundin oder ein Kunde kommt und sagt, sie will es in Blau mit einem roten Punkt und sowas so haben.

Daniel Gaspers: Richtig.

Klaus Reichert: Das kommt aber gut an, was du machst?

Daniel Gaspers: Ja, schon. Aber es ist immer, ja, es kommt sehr gut an, es gefällt sehr vielen, aber es ist eben der Unterschied, wenn jemand etwas gefällt oder ob er es auch kaufen würde und es sich in die Wohnung stellt und es meistens noch beiden Partnern gefällt. Der Weg dahin ist immer ein bisschen schwieriger.

Unikate brauchen Unikate

Klaus Reichert: Ja klar. Aber du hast ja auch gesagt, im Grunde, ein Unikatmöbel braucht seinen Unikatkunden oder Kundin und es braucht dieses Matching, braucht halt manchmal ein bisschen Zeit. Da hilft dir aber auch dein Laden, der ja im Grunde auch Galerie ist, wo du eine Ausstellung von deinem Lieblingskünstler hast. Also das siehst du schon auch so, dass das eigentlich kein normaler Laden ist, sondern ein Platz, wo man eben was Besonders zeigen kann?

Daniel Gaspers: Richtig.

Klaus Reichert: Nichtsdestotrotz wirst du vielleicht irgendwann auch mal übers Internet verkaufen.

Daniel Gaspers: Ja, ich habe eine Homepage mit allen Bildern aktualisiert, Geschichten dazu und Preise und Maße. Also die Präsentation im Internet ist immer da und dadurch habe ich auch Anfragen. Und ich liefere auch in andere Städte, wenn ich nicht selbst fahren kann, auch mit Spedition, das ist kein Problem. Also ein richtiger Onlineshop, Verkauf über einen Onlineshop mit Warenkorb und so, werde ich, glaube ich, nie haben. Weil, da sehe ich meine Produkte jetzt gar nicht, das ist wirklich eher, man muss kommen und es anfassen, ich finde das sehr wichtig. Beziehungsweise man hat einfach Vertrauen und weiß, dass es was Besonderes ist vielleicht.

Klaus Reichert: Und man muss sich dann wahrscheinlich auch kennenlernen, ja, um zu sehen, wer der besondere Mensch hinter den besonderen Möbeln ist.

Daniel Gaspers: Richtig, ja. Wobei ich mich selbst noch gar nicht so viel gezeigt habe, zumindest in sozial Media bin ich dann nicht so nicht so freizügig.

Klaus Reichert: Muss man dann einfach in den Laden kommen, damit man dich dort treffen kann, ja. Jetzt hast du grade gesagt, du nimmst dir dann schon auch die Freiheit, das zu tun, was dir in den Kopf kommt, unter anderem, weil du auch gemerkt hast, dass es gut ankommt. Das war sicher ein Prozess, bis du das erkannt hast.

Daniel Gaspers: Ja.

Klaus Reichert: Oder zugelassen hast.

Daniel Gaspers: Ja, schon. Aber es ist, wenn man sich mit den Materialien und mit den Dingen beschäftigt, dann hat man irgendwann schon so ein Gefühl dafür. Ich denke, das haben einfach viele, also Handwerker oder auch, ich sage jetzt mal Schreiner, Schreinermeister, die wissen dann schauen, was ankommt. Also wenn man sich damit viel beschäftigt, dann ist das nicht so schwierig, also das ist immer, ist relativ gleich.

Klaus Reichert: Ja, wenn man es ka, is es kei Kunst mehr, ne, das ist ja klar. 

Daniel Gaspers: Ja.

Klaus Reichert: Du hast jetzt gesagt, dein Laden wird leerer, dann hast du natürlich auch Platz für Neues. Hast du schon Vorstellungen, was jetzt kommt als nächstes?

Daniel Gaspers: Ich habe ein relativ großes Lager an Dingen, die ich so finde und da sind immer so ein paar Sachen, die ich im Auge habe, die ich gern mal ausprobieren würde. Manchmal funktioniert es tatsächlich gar nicht. Ich habe jetzt aktuell grad probiert, einen runden Tisch zu bauen. Das ist ein bisschen schiefgegangen, der steht jetzt wieder in der Ecke, leider. Aber jetzt habe ich eine Idee für ein, ja, es ist ein Sideboard mit Glasschiebetüren, wollte ich mal ausprobieren. Ich habe so alte Scheiben mit so einer schönen Optik. Das ist so, ja, das Nächste, was kommt.

Klaus Reichert: Das heißt, da lässt du dich auch inspirieren von den Materialien, die du hast, die du siehst um dich herum?

Daniel Gaspers: Richtig. Manchmal stehen die auch zwei, drei Jahre, das eine in der einen Ecke, das andere in der anderen und ich komme einfach nicht drauf. Und dann ziehe ich beide raus zufälligerweise und dann ist es ganz klar, dass das zusammengehört.

Klaus Reichert: Es braucht aber eben seine Zeit.

Daniel Gaspers: Ja.

Klaus Reichert: Ja, toll. Gibt es noch darüber hinaus etwas, einen Punkt, einen Ort oder eine Situation, wo dir die guten Ideen kommen?

Daniel Gaspers: Die guten Ideen kommen, schwer zu sagen, ich bin gern in der Natur draußen, da kommen immer gute Ideen, ja. Es passiert im Alltag einfach. Manchmal ist es nur eine Ecke in der Altstadt, wo irgendwelche Materialien aufeinandertreffen und man denkt, guck mal, die Farbe mit der Optik und da sowas, das könnte passen. Macht man dann ein Foto, aber es ist, ja, wenn ich in der Werkstatt stehe, dann ist es eher unbewusst. Da weiß ich dann auch nicht mehr, woher diese Idee eigentlich kam. Man saugt halt alles auf irgendwo, was man sieht und letztendlich ist das ein Ergebnis, was da aus verschiedenen Dingen zusammenkommt.

Unikate und Nachhaltigkeit

Klaus Reichert: Das Erschaffen von Unikaten braucht natürlich auch Menschenunikate, die sich das dann für sich auswählen. Die haben dann natürlich eine ganz andere Beziehung zu diesem Möbelstück, das ist emotionaler wahrscheinlich auch. Wahrscheinlich bedeutet es dann auch, dass Mann oder Frau das Möbelstück länger hat. Es ist zum Teil aus recycelten, upgecycelten Materialien, die du da verwendest oder für die Unikate überwiegend. Ist das für dich ein wichtiger Teil, das du damit eben auch ein sehr nachhaltiges Möbel, einen sehr nachhaltigen Gegenstand schaffst?

Daniel Gaspers: Die Nachhaltigkeit ist mir sehr wichtig, das stimmt, ja. Bei den Unikaten ist es natürlich so extremes Recycling. Ich benutze auch eigentlich nur Dinge, die auf den ersten Blick für die Meisten eher, vorsichtig gesagt, Müll sind. Das Wort darf ich meistens nicht benutzen, ist sehr schwierig, das zu kommunizieren. Wenn ich sage, ich habe es aus Müll gebaut, dann will keiner mehr das Geld bezahlen. Die Preise sind ja schon relativ hoch, sage ich mal, jetzt nicht so teuer wie manche Designer-Möbel, aber sie sind hoch genug und das ist nur reine Arbeit. Und das ist eben auch, was da mit kommt, mit den recycelten Teil kommt immer viel Arbeit, man muss da Zeit rein investieren, damit es dann auch so aussieht am Ende. Ist mir schon sehr wichtig, ja.

Klaus Reichert: Ja, das ist vielleicht auch der falsche Begriff, ja, den wir da mit geprägt haben, dass etwas, was nicht mehr gebraucht wird, auf den Müll kommt, obwohl es eigentlich vollkommen in Ordnung ist, vor allem vollkommen hochwertig ist, aber es entspricht vielleicht aus irgendeinem Grund nicht mehr dem Geschmack der Zeit oder, oder, oder, oder wird halt an diesem Ort nicht mehr gebraucht. Das heißt, da gibt es vielleicht auch den Bedarf nach einem anderen Begriff, finde ich. Mir fällt grad keiner ein, aber vielleicht müssen wir da uns einfach auch weiterentwickeln.

Daniel Gaspers: Auf jeden Fall, ja. Man müsste vielmehr auch diese Materialien, die zum Teil wirklich massig sind, das sehe ich gar nicht so, wenn ich auf einem Recyclinghof  oder auf der Straße beim Sperrmüll sieht man das gar nicht, diese Massen, aber es gibt viel größere Massen, die eigentlich noch viel mehr zu gebrauchen sind. Und das müsste man eigentlich irgendwie auffangen können und Möglichkeit geben, das zu nutzen. Ich glaube, es würden auch viel mehr Menschen auf die Idee kommen, sowas noch weiterhin zu nutzten, anstatt noch mehr wegzuschmeißen. Das ist, kann man sich kaum vorstellen.

Klaus Reichert: Und dein Lager wird ja auch laufend voller, du suchst ja laufend nach speziellen Oberflächen, Materialien, Texturen und so weiter, mit denen du dann eben weiterarbeiten kannst.

Daniel Gaspers: Ich halte mich zurück, muss ich ehrlich sagen, weil ich gar nicht so ein großes Lager habe, wie ich gerne hätte. Ich muss immer schauen, dass ich nicht zu viel mitnehme und deswegen auch nur noch spezielle Dinge, wo ich weiß, das kann ich auf jeden Fall verwenden. Manchmal sehe ich Dinge, wo ich jetzt nicht sofort sagen kann und dann muss ich abschätzen, kann ich das einlagern, habe ich Platz dafür. Oder ich kriege auch Anfragen von Kunden, wollen Sie nicht das mitnehmen, ich schenke es Ihnen. Und dann muss ich oft auch mal absagen, weil ich einfach nicht genug Platz habe dafür.

Klaus Reichert: Du musst ja auch eine Beziehung dazu aufbauen, zumindest ganz am Anfang muss irgendwas in dir sagen, oh, ich glaube, da kann ich was mit anfangen. Wenn dieses Gefühl nicht da ist, macht für dich ja auch keinen Sinn unter Umständen.

Daniel Gaspers: Ja, genau. Also die Emotionen kommen natürlich irgendwann mit, bei der Anfertigung natürlich mehr. Die Emotion, die verkauft werden unv. #00:34:08-9# 

Auswirkungen Upcycling auf Möbeldesign

Klaus Reichert: Wir haben jetzt grade darüber gesprochen, hochwertige oder bestehende Materialien wiederzuverwenden, ein Upcycling zu machen, ein Recycling in irgendeiner Form zu machen. Das hat natürlich einen Einfluss auf die Gestaltung des Möbelstücks, unter Umständen auch auf die Nutzung, aber in jedem Fall natürlich auf die Erscheinung des Ganzen. Wenn wir jetzt das mal weitertragen und überlegen, wenn das noch mehr machen zum Beispiel, welche Auswirkungen hat es dann zum Beispiel auf das Möbeldesign in den nächsten Jahren?

Daniel Gaspers: Das ist schwierig zu sagen, weil, Möbeldesign spielt sich viel International ab, viel mit hohen Magen und großen Produktionsketten. Da ist mit Recycling, da müsste, also in der großen Möbelindustrie, sage ich jetzt mal, gibt es Recycling nur in Form von wieder Materialien, die auch für den großen Verbrauch angefertigt werden aus recycelten Dingen. Also jetzt wie ich das machen, denke ich nicht, dass das so schnell Auswirkungen haben könnte oder beziehungsweise so schnell passieren könnte. Ich kenne Leute, die machen das auch so wie ich, aber es sind nicht viele. Es ist eher so, man kann damit auch eigentlich nur regional bedienen. Es ist schwierig damit, ich weiß nicht, welche Entwicklung des nehmen wird.

Klaus Reichert: Okay. Aber du schaust ja, dass du eben über deine Webseite tatsächlich dann auch einen größeren Kreis ansprechen kannst. Du machst natürlich die Möglichkeit, dass man bei dir im Laden die Sachen angucken kann, du hast ja auch immer wieder mal, ich sage mal in Anführungszeichen, diese Möglichkeiten, dass man da richtig auch in den Laden kommen kann, da so quasi auch die Galerie quasi mit erleben kann. Also das heißt, du schaffst da im Grunde das Erlebnis des Unikat kaufen auch überregional am Ende.

Daniel Gaspers: Richtig. Aber der Verkauf hier der individualisierbaren Möbel, das sind ja komplett alles Materialien, die ich zukaufe. Und da muss ich halt schauen, da ist die Nachhaltigkeit eher anders formuliert, allein nur schon dadurch, dass ich erst anfertige, wenn der Kunde bestellt. Also ich baue erst, wenn es jemand braucht.

Klaus Reichert: Ja.

Daniel Gaspers: Ich schaue natürlich nach den Material, dem Ursprung, aber es ist in dieser großen Industrie sehr schwierig, dann tatsächlich bis auf den letzten Schnipsel zu wissen, wo kamen jetzt eigentlich hier die Bestandteil dieser Spanplatte her? Klar ist da irgendwo 60 Prozent recycelt worden anscheinend, aber es ist sehr schwierig. Da ist es dann, finde ich, wichtig, eben allein schon nur dieses, Anfertigung nach Auftrag. Das ist auch was, was eigentlich überall sein sollte, weil, keiner braucht diese Masse. Wenn alle regional, in Regionen, jeder Möbeldesigner so arbeiten würde, da hätten wir immer noch genug gute Möbel und Designs überall.

Klaus Reichert: Daniel Ich finde, wir haben jetzt grade einen spannenden Einblick in deine Tätigkeit bekommen. Du kommst aus der Schreinerei, du bist Schreinermeister, du bist Gestalter im Handwerk, du lässt dich inspirieren von Materialien und Eindrücken, die du auch auf der Straße findest. Du baust Unikate, du baust Möbelsysteme, die du dann wieder individualisierst und nimmst da Nachhaltigkeit auch eben sehr wichtig in diesem Upcycling-Prozess. Was ich ganz toll finde, ist, dass du da einen Laden hast und auch im Grunde Online sehr präsent bist, um es dann zu ermöglichen, das quasi jedes Möbelunikat sein Menschunikat findet und, ja, das ist wirklich faszinierend. Wir werden all diese Dinge dann auch verlinken auf der Webseite, sodass man es sich angucken kann. Und, ja, vielen Dank, dass du heute mit dabei warst.

Daniel Gaspers: Gerne, ich danke auch.

Outro

Klaus Reichert: Das war der Smart Innovation Podcast. Er wurde mit einem interessierten Publikum live aufgenommen. Vielen Dank fürs Dabeisein und Zuhören. Diese Episode gibt es auch zum Lesen, der direkte Link ist in den Shownotes. Noch kein Abonnent? Die Show ist überall zu finden, wo es Podcasts gibt. Weitere Informationen und meine Kontaktdaten sind bei klausreichert.de/podcast, dort gibt es auch eine Übersicht der nächsten Liveaufnahme-Termine. Ich bin Klaus Reichert und das war der Smart Innovation Podcast.

Über

Dr. Klaus Reichert

Hallo, Klaus Reichert hier. Ich bin unabhängiger Berater und kreativer Business Coach mit Herzblut für Innovation und begleite Unternehmen mit viel Erfahrung und Kreativität beim Innovationsmanagement und Innovationsstrategie auf dem Weg von der Vision zu enkeltauglichen Leistungen. Mein Standort ist Baden-Württemberg, zwischen Karlsruhe und Bodensee.

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