Uppleva – Ikeas Fernseher/Soundsystem/TV-Möbel/etc Kombi

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Bei Küchen sind wir es gewohnt: Möbel und Geräte gehören zusammen. Das eine geht nicht ohne das andere. Bei den in der westlichen Welt fast ausschließlich genutzten Einbauküchen sind die Geräte so tief in die Möbel integriert, eine Trennung ist nicht denkbar. Schon garnicht aus funktionaler Sicht. Also: bei der Küche ist es akzeptiert, dass man die Elektrogeräte mit den Möbeln dort kauft, wo man auch die Möbel erhält und beides ganz natürlich gemeinsam plant.

Jetzt übernimmt Ikea mit Uppleva genau dieses Konzept für das Unterhaltungsgerät Nummer 1 der Welt: den omnipräsenten Fernseher, das „kommunikative Lagerfeuer der Neuzeit“. Immerhin haben mehr als 98% der deutschen Haushalte einen TV. Und wie schon bei Küchen ist die Technik nahtlos integriert mit den Möbeln. Das Uppleva-Konzept greift auf, was in Wohnzimmer schon lange Realität ist. Fernseher kann man zwar mittlerweile an die Wand hängen. Meist stehen sie aber auf einem tieferliegenden bankartigen Möbel, das gleichzeitig DVDs, die X-Box, die Soundanlage und weiteres beinhaltet. Und überall verlaufen Kabel ( und stören). Und genau hier setzt die Geräte-/Möbelkombination von Ikea an: der Bildschirm ist fest und fast unsichtbar verbunden mit einem darunter liegenden Möbel, das intelligent gemacht ist und alle weiteren Komponenten beinhaltet. Hier sind z. B. Kabelkanäle wie man es aus Schreibtischen kennt verwendet. Ausserdem ist ein Bluray Player mit dabei und ein Soundsystem mit kabellosem Subwoofer. Zudem ist Platz für weitere Geräte und eine DVD Sammlung. Und von Kabel keine Spur.

Was ist jetzt so spannend dran?
Der Nutzer kann sich voll auf die Inhalte konzentrieren, die Technik ist integriert in den Lebensraum. Die Bedienung ist sehr einfach, Ikea hat auch die Benutzeroberfläche und die Fernbedienung, weithin als die „Macht“ bezeichnet, gestaltet. Die Auswahl ist leicht und findet in der natürlichen Umgebung des Grossstädters statt, dem Ikea Laden.
Aus Produktmanagement Sicht komplettiert Ikea damit im Massenmarkt der Zuhause-Unterhaltung den Lebensbereich „Wohnzimmer“, nachdem sie schon den Lebensbereich „Küche“ gelöst haben. Man erhält den Eindruck, dass sich Ikea einem Plan folgend, langfristig allen Lebensbereichen zuwendet. Eine große methodische Hilfe ist hier die Produktmatrix, die hilft, offene Punkte methodisch zu identifizieren und als Methode individuell für alle Branchen und Produkte Angepasst werden kann.

Es ist zwar eine gewagte These, aber in Zukunft dürfte es mit der Kultur des „Ausser Haus“/“Lieferdienst“ Essens immer mehr Wohnungen geben, die einen TV, aber keine Küche mehr haben werden, zumindest keine in unserem klassisch gewohnten Sinn. Was ist wohl das nächste Szenario für Ikea? Waschmaschinen/Trockner/Bügel Kombinationen im Badezimmer? Büroeinrichtung mit integriertem Konferenzsystem? Autos mit Ladestationen in der Garage? Ein Kinderzimmer das sich selbst aufräumt? Ein Altenzimmer mit Analyse Technik und Pflegeroboter?

Über

Dr. Klaus Reichert

Hallo, Klaus Reichert hier. Ich bin unabhängiger Berater und kreativer Business Coach mit Herzblut für Innovation und begleite Unternehmen auf dem Weg von der Vision zu enkeltauglichen Leistungen. Mein Standort ist Baden-Württemberg.

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